Neue Ideen können die Medizin revolutionieren. Versicherungen sollten dabei helfen.
Innovationen spielen in der Medizin eine große Rolle, eine unverzichtbare Rolle. Nicht nur in der Industrie, auch im Gesundheitsbereich basieren neue „Erfindungen“ meist auf dem Engagement einzelner Menschen, die eine bahnbrechende Idee haben und diese auch umsetzen möchten. Doch wie kommen solche Innovationen in den Markt? Wie können sie der breiten Bevölkerung zugutekommen und somit den medizinischen Fortschritt vorantreiben? Dafür
brauchen sie Unterstützer und Enabler, die Optionen ermöglichen und zum Beispiel neue Diagnostik- und Therapiemethoden oder technische Anwendungen für den Markt vorbereiten. Selbstverständlich Patientensicherheit jeweils vorausgesetzt.
Innovationen müssen sich beweisen können
Die private Krankenversicherung HanseMerkur ist schon mehrfach frühzeitig Kooperationen mit Unternehmen eingegangen, die überzeugende neue Ideen und Konzepte entwickelten, aber über keine Möglichkeiten für eine Marktrealisierung verfügten. Dass Versicherte ihre Arztrechnungen heute einfach
mit dem Handy fotografieren und dann per App online einreichen können, basiert beispielsweise auf einem Projekt der HanseMerkur mit einem Partner aus der Industrie. Damals wurden die Erfolgschancen in der Szene für eine digitale Erfassung von Arztrechnungen durch Kunden als klein erachtet; heute kommt keine Versicherung mehr ohne eine solche App aus. Kein Wunder, schließlich erleichtern sie den Alltag der Versicherten enorm. Besonders fruchtvoll sind die Partnerschaften mit Startups. Beispiel: Gemeinsam mit dem jungen Unternehmen dpv-analytics bietet die HanseMerkur ihren Versicherten an, das eigene Schlaganfallrisiko zu minimieren. Mit einem Hochleistungs-Mini- Mehrkanal-EKG Gerät, das kabellos für einige Tage auf die Brust geklebt wird und dort Daten erfasst, die anschließend ausgewertet werden und Hinweise auf Vorhofflimmern liefern können, lassen sich Vorzeichen für mögliche Schlaganfälle entdecken. Die ersten Erfahrungen sind vielversprechend: Die Qualität der Daten ist gut und die Bereitschaft der Versicherten mitzumachen hoch. Es wäre nicht verwunderlich, wenn diese smarte Vorsorgelösung bald zum Standard in Deutschland würde. Das Beispiel zeigt, wie Innovationen ihren Weg finden können – von der Idee über erste Testprogramme bis hin zum breiten Anwendungsprogramm.
Machen wir es den Menschen, Kunden und Patienten so einfach wie möglich!
Die Zukunft der Medizin ist digital und so stammen auch die meisten Innovationen aus dem Digitalbereich. Die Erfahrung, die auch die HanseMerkur in den zurückliegenden Jahren gewinnen konnte, zeigt: Damit sich Angebote bei den Menschen im Land durchsetzen können, müssen die Mehrwerte, die sie bringen, sofort ersichtlich sein. Eine gute Kommunikation ist somit der Dreh- und Angelpunkt eines neuen Angebots. Wer nicht sofort versteht, warum er teilnehmen soll, der tut es nicht – oder zumindest seltener. Gleichzeitig muss die Teilnahme möglichst einfach gestaltet sein: Ein Vorsorgeprogramm, bei dem man sich ein medizinisches Gerät selbst auf die Brust klebt und es anschließend zur Analyse wegschickt, ist niedrigschwellig und macht wenig Arbeit. Müsste man stattdessen erst umständlich einen Praxistermin ausmachen oder Anträge einreichen, wären die Teilnahmequoten sicher geringer.
Wo der Mehrwert liegt, muss sofort klar sein.
Es gibt viele beeindruckende Ideen für neue Ansätze in der medizinischen Versorgung – für die Prävention genauso wie für die Therapie oder die Nachsorge, für die medizinische Verwaltung genauso wie für den Praxisalltag. Doch von selbst werden diese Innovationen nicht zur Regelleistung, von der alle profitieren. Wir müssen nachhelfen, indem wir innovativen Konzepten eine Chance geben, sich zu beweisen. Es braucht mehr Pioniergeist im Gesundheitswesen – und das gilt für alle Beteiligten.
Folke Tedsen Prokurist und Leiter Leistungsund Gesundheitsmanagement, HanseMerkur